• Die erste „Sendung in deutscher Sprache“

      Am 1. Oktober 1945 um 18:30 Uhr sendet der Belgische Rundfunk (Institut National de Radiodiffusion / Nationaal Instituut voor Radiomroep) erstmals eine "Sendung in deutscher Sprache bestimmt für die Bewohner der belgischen Ostkantone". Leider existiert nur ein kurzer Mitschnitt aus der Anfangszeit. Zu hören ist Irene Janetzky, die erste und einzige feste Mitarbeiterin der Sendung. Die 31-jährige Ostbelgierin ist "Mädchen für alles" beim Rundfunk – übersetzt die wichtigsten Nachrichten des Tages aus Belgien und der Welt ins Deutsche und trägt sie am Mikrofon vor. Außerdem besteht die 30-minütige Sendung aus klassischer Musik, einem Beitrag zu einem relevanten Thema und einem zehnminütigen Französischunterricht.

       

    • Die Rundfunkpionierin Irene Janetzky

      Der BRF ist nicht denkbar ohne Irene Janetzky. Sie hat am 1. Oktober 1945 mit den Sendungen in deutscher Sprache angefangen und das zunächst bescheidene Programmangebot in den folgenden Jahren stetig ausgebaut. Geboren wurde sie 1914 in Duisburg. Nach Stationen in Bingen am Rhein und Trier kam sie im Alter von sechs Jahren infolge des Versailler Vertrags nach Malmedy.  Der 13. Mai ist ihr Geburtstag und die perfekte Gelegenheit, an eine Rundfunk-Pionierin zu erinnern – und an eine bemerkenswerte Frau.

    • Wiederaufbau aus dem Nichts: Nachkriegserinnerungen

      Nach dem Ende der Ardennenoffensive war die Zerstörung groß – vor allem in den Kantonen Malmedy und St. Vith. Doch trotz des vielen Leids blickt die Bevölkerung voller Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft: Der Wiederaufbau in gewissen Eifelortschaften beginnt rasch.

      Die BRF-Journalisten Hubert Jenniges und Albert Schoenauen blicken 1975 – 30 Jahre nach Kriegsende – auf die unmittelbaren Nachkriegsjahre, die Zeit des Wiederaufbaus und der "Säuberung" am Beispiel von Bütgenbach, Büllingen und Rocherath zurück und lassen Zeitzeugen zu Wort kommen: Pfarrer Peter Joppen, den beigeordneten Bezirkskommissar Henri Hoen, Frau Jost von der Lebensmittelbank, Verwaltungsdirektor Ferdinand Jouck, Victor Rousseau vom Steueramt und Gendarm Joseph Scholzen.

    • Erste Hörerpost für Irene Janetzky

      "Liebe Rundfunksprecherin", so wendet sich Frau Pfeiffer aus Büllingen am 15. März 1947 per Brief an Irene Janetzky. Es handelt sich dabei um einen der ersten Briefe, der bei den "Sendungen in deutscher Sprache" eingegangen ist. In den 1960er Jahren folgende Dutzende Schreiben pro Tag – vor allem mit Musikwünschen.
      Weiter heißt es in dem handgeschriebenen Brief von 1947: "Mit großer Freude hören wir jeden Abend Ihre schönen Sendungen für uns Bewohner der Ostkantone. Wir sind froh, dass auch wir teilnehmen können an dem Leben der Ostkantone Belgiens und der ganzen Welt. In Ihren Chroniken über unsere Gebiete haben wir schon oft vieles erfahren. (…) Mit herzlichem Dank und auf eine kleine Antwort hoffend verbleibe ich Ihre Frau Jos. Pfeiffer, Büllingen (Malmedy)."

    • Frauen erhalten endlich Wahlrecht in Belgien

      Bereits seit dem Frühjahr 1945 diskutieren Kammer und Senat über die Frage des allgemeinen Wahlrechts für Frauen: Zunächst, weil es vor allem Frauen waren, die das Land während des Zweiten Weltkriegs am Laufen gehalten hatten. Aber auch, weil sich die christdemokratische Partei zusätzliche Wählerstimmen in der Königsfrage erhofft, die Belgien nach dem Krieg spaltet. Schließlich dauern die Diskussionen bis Anfang 1948 an, ehe das entsprechende Gesetz verabschiedet wird. In den Nachbarländern Deutschland (1918), Niederlande (1919) und Luxemburg (1919) war das Frauenwahlrecht bereits längst etabliert. Frankreich führte es 1944 ein.

    • Belgien ist Gründungsmitglied der Nato

      In Washington unterschreiben zwölf Staaten, darunter Belgien, am 4. April 1949 die Gründungsurkunde der Nato. Das Bündnis versteht sich als Wertegemeinschaft (der "Westen") und als Union der kollektiven Selbstverteidigung gegen jeglichen bewaffneten Angriff – als Reaktion auf eine mögliche Bedrohung durch den von der Sowjetunion angeführten Ostblock. Belgiens damaliger Premier- und Außenminister Paul-Henri Spaak erklärte zur Nato-Gründung in seiner Rede in Washington: "Der neuartige Pakt ist rein defensiv. Er ist gegen niemanden gerichtet. Er bedroht niemanden. Er darf daher niemanden beunruhigen, außer natürlich denjenigen, die den verbrecherischen Gedanken eines Krieges hegen."

    • Volksbefragung zur „Königsfrage“

      Nach der Befreiung 1944 lehnt ein Teil der belgischen Bevölkerung es ab, dass König Leopold III. ins Land zurückkehrt und wieder König sein sollte. Sie werfen ihm vor, zeitweise die Nähe zu den nationalsozialistischen Besatzern gesucht zu haben. Die politischen und gesellschaftlichen Spannungen reißen nicht ab. Am 12. März 1950 kommt es zur Volksbefragung: Knapp 58 Prozent der Bevölkerung spricht sich für eine Rückkehr von Lepold III. aus – allerdings mit großen Unterschieden zwischen Flandern (mehrheitlich dafür) und der Wallonie (mehrheitlich dagegen). Im Wahlbezirk Verviers, zu dem auch die Ostkantone zählen, sprechen sich 60 Prozent der Menschen für Leopolds Rückkehr aus.
      Im Sommer 1950 kommt es zu Ausschreitungen. Leopold überträgt seinem erst 20-jährigen Sohn daraufhin die Amtsbefugnisse. Am 11. August 1950 wird Baudouin "Königlicher Prinz".

    • Tour de France erstmals in den Ostkantonen

      Es ist ein Riesenspektakel – nicht nur für Radsportfans. Die zweite Etappe führt die insgesamt 116 Fahrer von Metz über Ostbelgien nach Lüttich. Am frühen Nachmittag erreicht das Fahrerfeld zunächst St. Vith, wo es von Hunderten Menschen am Straßenrand bejubelt wird. Ähnliches Bild in Malmedy, bevor es via Baraque Michel und Belle Croix, wo viele Eupener den Fahrern zuschauen, Richtung Zieleinfahrt nach Lüttich geht. Als Erster ins Ziel kam der Italiener Adolfo Leoni.

    • Schlechterer Sendeplatz für „Sendung in deutscher Sprache“

      Wegen Sparmaßnahmen beim Rundfunk INR/NIR gerät die "Sendung in deutscher Sprache" immer wieder in (finanzielle) Schwierigkeiten. So kam es vor, dass Produktionsmittel zeitweise gestrichen oder der Sendeplatz verschoben wurde. Am 22. Januar 1951 erhält die Sendung die deutlich schlechtere Startzeit 17:20 Uhr (statt wie bislang 18:30 bzw. 18 Uhr). Kurze Zeit später sollte die Sendung sogar komplett gestrichen werden. Dazu kam es aber (vorerst) nicht.

    • Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl

      Am 9. Mai 1950 stellt der französische Außenminister Robert Schuman in Paris seinen Plan vor: Die Produktion von Kohle und Stahl, wichtige Rohstoffe der Kriegsindustrie, soll gemeinsam von verschiedenen Ländern in Europa übernommen werden. So soll verhindert werden, dass ein einzelnes Land mit der Aufrüstung beginnt.

      Rund zwei Jahre später tritt der Plan in Kraft: Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande sind durch den Vertrag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl mit einer Dauer von 50 Jahren gebunden. Damit wurde der Grundstein zur heutigen Europäischen Union gelegt.

    • Erste Fernsehsendung in Belgien

      Nach einigen Testsendungen seit dem Ende der 1940er Jahre startet die Rundfunkanstalt INR/NIR am 31. Oktober 1953 mit eigenen, regelmäßigen Fernsehsendungen. Gesendet wird zu Beginn ausschließlich live aus umgebauten Hörfunkstudios. Im niederländischsprachigen Programm läuft am Eröffnungsabend die Verfilmung des Theaterstücks "Drie dozijn rode rozen", während das französischsprachige Programm die Unterhaltungssendung "Boum!" zeigt. Eigene Nachrichtensendungen im belgischen Fernsehen gibt es erst ab 1956.

    • „Sendung in deutscher Sprache“ soll gestrichen werden

      Die neue Regierung aus Sozialisten und Liberalen wird Ende April 1954 eingesetzt und muss drastisch sparen, um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Der Sparkurs trifft auch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk NIR/INR. Im Funkhaus an der Place Flagey werden erste Sendungen gestrichen – auch die "Sendung in deutscher Sprache" soll abgeschafft werden. Gründerin Irene Janetzky ist es zu verdanken, dass es nicht dazu gekommen ist. Sie schreckt nicht davor zurück, Premierminister Achille Van Acker zu kontaktieren, um ihm ihr Anliegen persönlich vorzutragen. Am Ende gewinnt sie das Pokerspiel, wie sie 1985 rückblickend im BRF-Interview erklärt.

    • Irene Janetzky moderiert Eurovision-Sendung im Fernsehen

      Noch steckt das Fernsehen in den Kinderschuhen und nur die wenigsten besitzen ein Empfangsgerät. Doch die technische Entwicklung nimmt bereits ihren Lauf. Am 26. März 1954 startet das Netzwerk "Eurovision" gemeinsame Sendungen in acht europäischen Ländern, darunter Benelux, Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien. Am 23. Juni ist Belgien erstmals an der Reihe und muss Sendungen für das Eurovision-Programm beisteuern. Das flämische NIR sendet live vom "Ommegang"-Umzug auf dem Brüsseler Grand’ Place. Das frankophone INR bringt eine Studiosendung zu Figuren der wallonischen Folklore – moderiert von Irene Janetzky. Sie begrüßt die Zuschauer in fünf Sprachen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Leider besteht kein Archivmaterial von dieser Sendung.

    • Zehn Jahre „Sendung in deutscher Sprache“

      Rund 3.000 Sendungen sind seit der Erstausgabe am 1. Oktober 1945 gesendet worden – das soll gefeiert werden. Zum Festakt im großen Sendesaal (Studio 4) im Funkhaus Flagey in Brüssel hat die Rundfunkleitung zahlreiche Persönlichkeiten aus den Ostkantonen geladen. Musikalische Beiträge liefern die Rundfunkorchester des INR unter der Gesamtleitung von Jef Vererlst sowie die ostbelgischen Chöre Royale malmédienne und Männerquartett Eupen. Zugegen ist auch Verkehrs- und Kommunikationsminister Edward Anseele jr., der in seiner Rede mehr Sendezeit und einen besseren Sendeplatz für die "Sendung in deutscher Sprache" in Aussicht stellt. Tatsächlich sollte es aber noch bis 1961 dauern, ehe die Sendung strukturell aufgewertet wurde...

    • König Baudouin besucht die Ostkantone

      Großer Bahnhof in Eupen, Malmedy und St. Vith: Am 10. September 1956 besucht das Staatsoberhaupt die Ostkantone – erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Tausende Menschen jubeln dem Monarchen am Wegesrand in den drei Städten zu; überall hängen belgische Flaggen.

      Die "Sendungen in deutscher Sprache" beim Belgischen Rundfunk erhalten an diesem besonderen Tag mehr Sendezeit: zwei Stunden statt der üblichen 30 Minuten.

    • Belgien und Deutschland schließen Freundschaftsvertrag – Empfang in Brüssel

      Mehr als zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kommt es zu einer Premiere in Brüssel: Erstmals seit der Gründung des Landes wird ein deutscher Regierungschef zu einem offiziellen Besuch in Belgien empfangen. Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer kommt nicht ohne Grund ins Nachbarland: Am späten Nachmittag wird im Außenministerium der "Vertrag zwischen dem Königreich Belgien und der Bundesrepublik Deutschland über eine Berichtigung der deutsch-belgischen Grenze und andere die Beziehung zwischen beiden Ländern betreffende Fragen" unterzeichnet.

      Im Anschluss findet ein Staatsempfang im gotischen Saal des Brüsseler Rathauses statt. Dazu eingeladen ist auch Irene Janetzky, Leiterin der "Sendung in deutscher Sprache" des Belgischen Rundfunks. Sie unterhält sich beim Empfang mit Kanzler Adenauer und mit Walter Hallstein, Staatssekretär im Auswärtigen Amt und späterer Präsident der ersten Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Bei dieser Gelegenheit entstand das ikonische Foto von Irene Janetzky in Abendgarderobe.

    • Live-Übertragung des Karnevalsumzugs von St. Vith

      Karneval wird in Ostbelgien seit Jahrhunderten gefeiert – gesicherte Nachweise über "drei Tage Fastnacht" in Eupen gibt es erstmals aus dem Jahr 1696. Seit dem 19. Jahrhundert orientiert sich der Karneval in der Region an den Bräuchen des benachbarten Rheinlands. St. Vith erlebt um das Jahr 1880 seinen ersten "großen Maskenzug für Fastnacht-Sonntag". Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Umzug größer, bunter, schöner – und lockt seither jedes Jahr aufs Neue Tausende Besucher in die Büchelstadt. Der Belgische Rundfunk übertrug den Umzug erstmals 1957 im Hörfunk im Rahmen seiner "Sendungen in deutscher Sprache". Der wortgewaltige Moderator der Sendung "Das St. Vither Mikrofon", Paul Margraff, kommentiert das bunte Treiben.

    • Weltausstellung „Expo 58“ in Brüssel

      Rund 42 Millionen Gäste besuchen die Weltausstellung 1958 zwischen April und Oktober auf dem Brüsseler Heysel-Gelände – es war die erste Ausstellung dieser Art nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und die insgesamt achte internationale Ausstellung auf belgischem Boden seit der Erstausgabe 1851 in London. Glanz- und Herzstück der Expo war das Atomium, das eine 165-milliardenfache Vergrößerung des Eisenatoms darstellt. Symbolisieren soll es auch das Atomzeitalter. Unter dem Motto "Eine Bilanz der Welt für eine menschlichere Welt" verbreitet die Weltausstellung 1958 eine Botschaft von grenzenlosem Optimismus.

      BRF-Journalist Roger Pint blickt auf die Brüsseler Expo 58 zurück

       

    • Neue St. Vither Pfarrkirche eingeweiht

      Nach der totalen Zerstörung St. Viths an den Weihnachtstagen 1944 folgte der Neuaufbau der Büchelstadt. Knapp zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt 1954 der Bau der neuen Pfarrkirche, die BRF-Reporter Paul Margraff 1958 in seiner Sendung "Das St. Vither Mikrofon" als "Dom der belgischen Ardennen" bezeichnet. Nach fünfjähriger Bauzeit wird die Pfarrkirche am 14. Juni 1959 durch den Lütticher Bischof Wilhelm-Maria Van Zuylen konsekriert. Mit der Weihe der neuen Kirche schließt sich in St. Vith eine große Wunde, die die Bomben der Ardennenoffensive geschlagen hatten.

      BRF-Reporter Paul Margraff über den Bau der neuen St. Vither Pfarrkirche

       

       

    • Hochzeit Albert und Paola

      Nach der Königsfrage 1950-51 sitzt der junge König Baudouin inzwischen fest im Sattel – das Ansehen der königlichen Familie im Land ist wiederhergestellt. Dazu trägt auch der jüngere Bruder des Königs – Albert, Prinz von Lüttich – bei. Er führt am 2. Juli 1959 die "wohl schönste Prinzessin des Westens" zum Traualtar: Donna Paola Ruffo di Calabria. Über 100 ausländische Journalisten waren akkreditiert, um die Nachricht von der royalen Hochzeit des Jahres in die Welt zu tragen. Die standesamtliche Trauung fand im Brüsseler Stadtschloss statt, die kirchliche Ehe vollzog der Kardinal Primas van Roey in der Sankt-Michael-und-Sankt-Gudula-Kathedrale in Brüssel. Die Ostkantone konnten das Großereignis live im Radio mitverfolgen…

    • Unabhängigkeit des Kongo

      1960 entlässt Belgien seine Kolonie Kongo in die Unabhängigkeit. Doch die Unabhängigkeitsfeier am 30. Juni 1960 in Leopoldville (heute Kinshasa) und der Beginn des neuen Staates verlaufen ganz anders als erwartet. Es kommt zu einem Aufstand und zu schweren Ausschreitungen. Belgische Fallschirmjäger fliegen die Siedler aus. Premierminister Patrice Lumumba wird schnell klar, dass die wichtigen Firmen, die die reichen Bodenschätze fördern, ihren Sitz nach Brüssel verlegt haben...
      Mit BRF-Archivtönen blicken wir zurück auf die gescheiterte Entkolonisierung. In einem BRF-Fernsehbeitrag von 2010 erinnert sich der gebürtige Elsenborner Erich Thönnes an seine Zeit als belgischer Territorialbeamter (1958-1960) in der ehemaligen Kolonie Kongo zurück.

      AUDIO: Rückblick auf die gescheiterte Entkolonisierung

      VIDEO: Der gebürtige Elsenborner Erich Thönnes war von 1958 bis 1960 Territorialbeamter in der ehemaligen Kolonie Kongo

    • Ostkantone erhalten einen „beratenden Kulturausschuss“

      1961 ist ein richtungsweisendes Jahr für die "Sendungen in deutscher Sprache" des Belgischen Rundfunks: der Dienst erhält mit Peter Moutschen einen zweiten festen Mitarbeiter; die Sendezeit wird von 30 Minuten täglich auf zwei Stunden erweitert; die Ausstrahlung erfolgt fortan über Ultrakurzwelle (UKW-Sender Bol d’Air in Lüttich), was die Empfangsqualität in Ostbelgien deutlich steigert und die Sendungen erhalten einen "beratenden Kulturausschuss". Dabei handelt es sich um ein Gremium, das als erste politische Institution im deutschen Sprachgebiet gewertet werden kann – mehr als zehn Jahre vor der Schaffung des Rats der deutschen Kulturgemeinschaft, dem Vorläufer des heutigen Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft. An der feierlichen Einsetzung im Eupener Jünglingshaus am 25. Januar 1961 nimmt auch Staatssekretär Renaat Van Elslande teil, späterer Innen- und Außenminister Belgiens. Er hält eine bedeutende Rede für die deutschsprachigen Belgier…

    • Neues Jingle für „Sendungen in deutscher Sprache“

      Die deutschsprachigen Sendungen erhalten nicht nur mehr Sendezeit, sondern auch eine neue Erkennungsmelodie: Der Eupener Musiker Willy Mommer jr. komponierte das neue Indikativ. Die An- und Absage der Sendungen erfolgt in den drei Landessprachen Französisch, Niederländisch und Deutsch.

      Im Juni 1960 waren aus der ehemals nationalen Rundfunkanstalt INR/NIR der flämische Rundfunk BRT und der französischsprachige Rundfunk RTB hervorgegangen. Nur noch gewisse Dienste wurden fortan gemeinsam verwaltet, darunter das Rundfunkgebäude in Brüssel und… die Sendungen in deutscher Sprache.

    • Soldatenfunk im BRF

      Anfang der 1960er Jahre führt der Informationsdienst der belgischen Armee eine Sendung für Soldaten im Radio ein. 1962 kommt die deutschsprachige Fassung in den Äther – immer am Sonntagabend im Programm der "Sendungen in deutscher Sprache", später BHF. Besonders beliebt ist die Sendung, weil dort junge Soldaten während des Militärdiensts Freunde und Familie in der ostbelgischen Heimat grüßen, auch werden Musikwünsche erfüllt.
      Ende der 1960er Jahre moderiert Peter Ramjoie aus Eupen während seiner Dienstzeit die Sendung. Im BRF-Archiv befindet sich eine Soldatenfunk-Ausgabe aus dem Jahr 1968, die der Moderator mit den Worten einleitet: "Hallo liebe Freunde. Heute wird’s eine Bomben-Sendung…"

    • Belgien: vier Sprachgebiete, drei Amtssprachen

      Anfang der 1960er Jahre beginnt der lange Transformationsprozess Belgiens vom Zentral- zum Föderalstaat. Auslöser waren flämische Protestmärsche auf die Hauptstadt Brüssel 1961. Zunächst werden 1962 vier Sprachgebiete geschaffen: das niederländische Sprachgebiet im Norden, das zweisprachige Gebiet Brüssel im Zentrum, das französische Sprachgebiet im Süden und das deutsche Sprachgebiet im Osten des Landes. Jede Kommune in Belgien wird einem dieser Sprachgebiete zugeteilt. Im Sommer 1963 folgt ein wichtiges Gesetz, das die französische, die niederländische und die deutsche Sprache als offizielle Sprachen Belgiens anerkannt. Auch der Gebrauch der Sprachen in Schulen und Verwaltungen wird in den Gesetzen geregelt.

    • Aus „Sendung in deutscher Sprache“ wird BHF

      1960 wird die nationale Rundfunkanstalt INR/NIR in drei Gesellschaften aufgeteilt: der niederländischsprachige Rundfunk BRT (Belgische Radio en Televisie), die französischsprachige RTB (Radiodiffusion-Télévision Belge) sowie das Institut für gemeinsame Dienste, dem u.a. die Rundfunk-Orchester und die "Sendungen in deutscher Sprache" unterstehen. Infolge der erweiterten Sendezeit für die deutschsprachigen Sendungen erfolgt zum 1. Januar 1964 die offizielle Umbenennung in BHF – Belgischer Hör- und Fernsehfunk.
      Ein Kamerateam der flämischen BRT hat 1964 seinen deutschsprachigen Kollegen im Funkhaus an der Place Flagey einen Besuch abgestattet und stellt den BHF vor. Zu Wort kommt unter anderem der spätere BRF-Direktor Peter Moutschen.

    • König Baudouin gratuliert dem BRF

      Zum 20-jährigen Bestehen der "Sendungen in deutscher Sprache" gibt es ein ganz besonderes Geschenk: Anlässlich seiner Weihnachtsansprache 1965 gratuliert das Staatsoberhaupt, König Baudouin, den "verdienstvollen Veranstaltern" der deutschsprachigen Sendungen im Belgischen Rundfunk zum 20. Geburtstag. Außerdem bekundet König Baudouin allen Mitbürgern seine Sympathie, denen "sowohl das belgische Vaterland als auch die deutsche Sprache" am Herzen liegen.

    • Erste Mundart-Sendungen im BHF

      Mit der Erweiterung der Sendezeit 1961 führt der Belgische Hör- und Fernsehfunk sporadisch erste Sendungen in Mundart ein. Zunächst kommen nur die Dialekte aus dem Eupener Land im Programm vor. Im Laufe der Zeit findet das Konzept aber auch Nachahmer in der Eifel. Die erste Mundart-Sendung auf Eifeler Platt geht am 28. Juni 1966 auf Antenne. Moderator ist BHF-Reporter Kurt Fagnoul (1928-2009) aus Montenau, der gleich zu Beginn der Sendung die Unterschiede zwischen Nord und Süd deutlich macht.
      Der BRF und das Team der Mundart-Autoren tragen seit den 1960er Jahren dazu bei, dass die plattdeutsche Sprache eine Stimme erhält – und machen Kulturerbe hörbar.

    • Auf dem Weg zur Staatsreform: Sonderausschuss für die Ostkantone

      Die Sprachgesetzgebung der frühen 1960er Jahre konnte den Konflikt zwischen Flamen und Wallonen nicht lösen. Die (politischen) Spannungen im Land nehmen zu. Im Oktober 1966 setzt das belgische Parlament einen Sonderausschuss ein, um die Beziehungen zwischen den Sprachgemeinschaften zu verbessern. Die sogenannte "Meyers-Kommission" war nach ihrem Vorsitzenden Paul Meyers, CVP-Abgeordneter und Bürgermeister von Hasselt, benannt. Die Beratungen hatten zum Ziel, Lösungsansätze für eine erste Staatsreform auszuarbeiten. Nach der Intervention des ostbelgischen Kammerabgeordneten Willy Schyns (1923-2001) setzte das Parlament am 13. April 1967 einen Unterausschuss für die Ostkantone ein. Im Dezember 1967 tagte das Gremium erstmals.

    • Radio Bremen stellt den BRF und Belgien vor

      Deutsch in Belgien – das sorgt immer wieder für Verwunderung. In der Sendereihe "Hallo Europa" stellt Radio Bremen Anfang 1968 das Nachbarland Belgien und den deutschsprachigen Rundfunk in einer zweistündigen Sendung im Hauptprogramm vor. Zu Gast bei Moderator Gerd Lübke im Studio in Bremen ist der spätere BRF-Direktor Peter Moutschen, der über die Anfänge der "Sendung in deutscher Sprache" und über das beliebteste Format des BRF spricht: das Wunschkonzert. Diese Sendung begeistert seit 1961 und bis in die 1990er Jahre viele Hörer in Ostbelgien und im benachbarten Deutschland an jedem Sonntagabend. Zeitweise erhält der BRF mehrere Hundert Musikwünsche pro Sendung.

    • BRF-Aktuell und Wunsch nach TV-Sendung für die Ostkantone

      Das Jahr 1969 bringt eine lang ersehnte Programmreform: Die Sendezeit wird erheblich erweitert. Neben der 1961 eingeführten zweistündigen Sendestrecke am Abend (19 bis 21 Uhr, sonntags bis 22 Uhr) kommen zwei weitere Sendestunden am Mittag hinzu (12 bis 14 Uhr). Damit beträgt die wöchentliche Sendezeit in deutscher Sprache jetzt 27 Stunden. Etwa die Hälfte der Sendezeit ist Musik (vor allem Klassik und Unterhaltungsmusik), der Rest wird mit Nachrichten, Moderationen, Wortbeiträgen, Interviews und Reportagen bestritten.

      Am 1. Oktober 1969 sendet der Belgische Hör- und Fernsehfunk um 18 Uhr zudem erstmals sein journalistisches Flaggschiff "Aktuelles" – später BRF-Aktuell. Das Konzept von Reporter Hubert Jenniges lehnt sich an beliebte Zeitfunkformate in Deutschland an. Das Ziel: hintergründige Inhalte ansprechend zu präsentieren. Mal mit und ohne Musik hat das Magazin BRF-Aktuell bis heute überlebt. 1972 kommt dann eine Morgensendung hinzu. Wegen der wachsenden Bedeutung des Fernsehens wird bereits laut über Bewegtbild nachgedacht.

       

    • Staatsbesuch im Kongo – BRF trifft Ostbelgier in Kinshasa

      Ende Juni 1970 reisen König Baudouin und Königin Fabiola in den Kongo. Seit genau zehn Jahren ist das Land unabhängig und seit 1965 ist Generalleutnant Mobutu an der Macht. Die große Wende zur totalitären Diktatur und die Umbenennung des Landes in Zaire hatte Mobutu zu dem Zeitpunkt noch nicht vollzogen. Zehn Jahre nach dem Ende der Kolonialherrschaft wird der Besuch des belgischen Königspaars im Kongo von der Bevölkerung sowie der politischen Führung des Landes sehnlichst erwartet: Er soll einen demonstrativen Neuanfang in den belgisch-kongolesischen Beziehungen darstellen.

      Mitgereist ist auch BRF-Reporter Hubert Jenniges, der mehrere Tage lang über das offizielle Programm des Königspaars im Kongo im Belgischen Hör- und Fernsehfunk (BHF) berichtet. Am Rande eines offiziellen Empfangs in Kinshasa trifft er auf acht Ostbelgier, die seit mehreren Jahren im Kongo leben.

    • Neues Format: Rundtischgespräche im BRF

      Im Herbst 1970 laufen die Verhandlungen zur ersten Verfassungsreform Belgiens auf Hochtouren. Zum gleichen Zeitpunkt führt BRF-Journalist Hubert Jenniges ein neues Format ein: Im "Rundtischgespräch" debattierten ostbelgische Politiker zu aktuellen Themen. Die Sendungen haben besonderes Gewicht, was die Autonomiedebatte angeht. Der BRF setzt Themen auf die politische Agenda und wird zum Sprachrohr der Autonomiebestrebungen. Ein Beispiel hierfür ist das Rundtischgespräch vom 17. November 1970. Thema: Das Verhältnis der ostbelgischen Parteien zu ihren Zentralen in Verviers. Die Vertreter von Christdemokraten (CSP) Liberalen (PFF) und Sozialdemokraten (SPB) beteuern zwar, dass das Verhältnis unproblematisch sei. Moderator Hubert Jenniges verweist aber immer wieder auf die vorherrschende Meinung in Teilen der Bevölkerung, dass die Belange der Deutschsprachigen nicht gehört werden und verschafft den Autonomiebestrebungen damit Aufwind.

    • Gründung der Partei der deutschsprachigen Belgier

      Innerhalb der christdemokratischen CSP bildet sich Ende der 1960er Jahre eine Reformbewegung mit dem Ziel, mehr Autonomie für die Deutschsprachigen zu erlangen. Allerdings wird diese Bewegung parteiintern ausgebremst – vor allem aus Angst, "den langen Arm" nach Brüssel zu verlieren. 1970 gründen die CSP-Dissidenten in Eupen die C.U.W (christlich-unabhängige Wählerunion) – dabei handelt es sich um die erste regionale politische Gruppierung in den Ostkantonen. Doch vor allem in der Eifel ist der Drang nach Selbstbestimmung groß: Am 27. Dezember 1971 gründen u.a. Michel Louis, Klaus Baltus, Lorenz Paasch und Gerhard Palm in St. Vith die Partei der deutschsprachigen Belgier (PDB), die sich als "treibende Kraft" für eine gleichberechtigte Autonomie der deutschsprachigen Minderheit in Belgien sah. Ihr Vorbild war die Südtiroler Volkspartei, die sich eine umfangreiche Autonomie in Italien erkämpft hatte. Die entschiedene Haltung der PDB zur deutschen Kultur und ihrer Stellung als Minderheit im belgischen Staat wurde von den traditionellen Parteien häufig als "Heim-ins-Reich"-Argument verunglimpft.

      BRF-Journalist Peter Thomas berichtet vom ersten Kongress der PDB in Eupen am 16. März 1972

    • Beachtete Sendereihe des BRF: 50 Jahre Geschichte der Ostkantone

      In ihrem Buch "Zwischentöne" beschreiben die beiden Historiker Andreas Fickers und Christoph Brüll die BRF-Sendereihe als "medialen Paukenschlag". Die BRF-Journalisten Hubert Jenniges und Peter Thomas zeichnen in ihrer fünfteiligen Serie "50 Jahre Geschichte der Ostkantone" das Geschehen in Ostbelgien seit 1919 nach. Mitten in der heißen Phase der Autonomiedebatte mischen die beiden Redakteure gezielt geschichtliche Fakten und eigene Interpretationen, um der politischen Debatte neuen Aufschwung zu verleihen. Die BRF-Sendereihe, die zwischen dem 30. September und dem 28. Oktober 1972 gesendet wurde, schlägt ein wie eine Bombe: Das mehr als 100-seitige Sendemanuskript wird im Brüsseler Funkhaus am Flageyplatz von zahllosen Hörern begeistert nachgefragt.

    • Erste Ausgabe der BRF-Hitparade

      Samstag, 7. Oktober 1972, 13 Uhr: Die erste Ausgabe der BRF-Hitparade – damals noch BHF-Hitparade – wird vom Funkhaus am Brüsseler Flagey-Platz aus gesendet. Am Mikrophon sitzt der 22-jährige Albert Schoenauen aus Hergenrath, der als Sprecher zum Rundfunk gestoßen ist und die Hitparade nach dem Vorbild von Radio Luxemburg ins Leben ruft. Schoenauen wechselt später als Journalist in die Brüsseler BRF-Redaktion.
      Der Sendeplatz der Hitparade ist bis heute unverändert: samstags um 13 Uhr auf BRF1. Die Sendezeit wurde allerdings verlängert – von ursprünglich einer auf inzwischen vier Stunden. Seit 1981 gibt es im BRF zudem die "Große Schlagerparade" (BRF2).

    • Eröffnung der Autobahn Brüssel-Lüttich

      Großer Bahnhof am 11. Dezember 1972 in Walshoutem bei Landen: König Baudouin gibt die Autobahn zwischen Lüttich und Brüssel (heute E40) für den Verkehr frei. Das Teilstück Aachen-Lüttich, das über den Grenzübergang Lichtenbusch durch den Norden Ostbelgiens führt, war bereits 1964 fertiggestellt worden. Für die Ostkantone bedeutet der Autobahnausbau nach Brüssel eine zeitliche Ersparnis von über einer Stunde Fahrtzeit pro Strecke. Bezirkskommissar Henri Hoen und Egide Moureau von der Provinz Lüttich versprechen sich viele Vorteile für die Region.

      Das St. Vither Land muss bis 1977 warten, ehe der aufwändige Autobahnbau von Verviers bis zum Grenzübergang Steinebrück (heute E42) beginnt. Wirtschaftlich und touristisch besonders wichtig für die Region. Hundert Jahre zuvor war es nicht anders mit dem Bau der Vennbahn gewesen. Allerdings fehlt bis heute das Teilstück auf deutscher Seite.

    • Einsetzung des Rats der deutschen Kulturgemeinschaft

      Am 23. Oktober 1973 wird in Eupen der Rat der deutschen Kulturgemeinschaft eingesetzt, der Vorläufer des heutigen Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Ob das damals der offizielle Startschuss zur Autonomie der deutschsprachigen Belgier war, darüber gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten. Es war auf alle Fälle ein Meilenstein für die Region und ihre Einwohner. Der BHF (Belgischer Hör- und Fernsehfunk) überträgt die konstituierende Sitzung aus dem neuen Ratsgebäude am Kaperberg live im Radio. Anlässlich des 50. Jahrestags der Autonomie blickte Reporter Stephan Pesch im Herbst 2023 mit BRF-Archivtönen auf die historische Sitzung zurück.

    • Verabschiedung ostbelgisches Kriegsschädengesetz

      Das vielleicht heißeste Eisen der ostbelgischen Nachkriegsgeschichte ist die sogenannte Kriegsschädenregelung. Nicht weniger als 30 Jahre dauerte es, bis die letzten materiellen Folgen des Zweiten Weltkriegs bereinigt waren. Eine ganze Generation von deutschsprachigen Politikern aller Parteien hatte diesem Dauerbrenner einen Großteil ihres Einsatzes gewidmet. Im Dezember 1974 war es endlich so weit: Die Abgeordnetenkammer in Brüssel verabschiedete das Kriegsschädengesetz für Ostbelgien, demzufolge bereits abgelehnte Anträge erneut eingereicht werden konnten. Ein letzter Akt der ostbelgischen Nachkriegsgeschichte, nämlich die Zwangssoldatenproblematik, konnte erst 1989 geregelt werden.
      Im Interview mit Reporter Rudi Klinkenberg blickt der Vorsitzende des Rats der deutschen Kulturgemeinschaft, Johann Weynand, auf die neue Regelung.

    • Eröffnung des BRF-Studios in Eupen

      30 Jahre nach seiner Gründung eröffnet der Belgische Hör- und Fernsehfunk – wie der BRF damals hieß – am 1. Oktober 1975 ein Studio in Eupen. Begonnen hatte das Abenteuer Rundfunk im Oktober 1945 in Brüssel mit äußerst bescheidenen Mitteln. Der Aufbau vollzog sich zunächst nur in kleinen Schritten, doch Mitte der 1970er Jahre kommt Bewegung in die Sache. Im Rahmen der wachsenden kulturpolitischen Autonomie wollte auch der BHF seine regionale Berichterstattung verstärken.

      In angemieteten Räumen an der Eupener Hochstraße wird 1975 ein Studio eingerichtet, das zunächst als Anlaufstelle für die freien Mitarbeiter in Ostbelgien gedacht ist. Doch dann werden drei BRF-Journalisten (Peter Thomas, Hans Engels und Freddy Derwahl) von Brüssel nach Eupen beordert. Ihr Auftrag lautet: Radio für die Region machen.
      Bei der Eröffnung des Studios in Eupen ist der Vorsitzende des Generalrats von RTB-BRT, Adriaan Verhulst, zugegen und verspricht noch mehr Möglichkeiten. Es berichtet Albert Schoenauen.

    • Karlspreis für Premierminister Leo Tindemans

      Der Internationale Karlspreis zu Aachen würdigt seit 1950 Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die europäische Einigung verdient gemacht haben. Am Himmelfahrtstag 1976 geht die Auszeichnung an den belgischen Premierminister Leo Tindemans. In seinem wegweisenden Bericht von 1975 entwarf er eine Vision für die Zukunft der Europäischen Union – jenseits nationaler Egoismen, mit dem Ziel einer geeinten und freien Gemeinschaft. Gut 20 Jahre zuvor, 1957, war der damalige Premierminister und europäische Gründervater Paul-Henri Spaak mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet worden. Am 27. Mai 1976, an Christi Himmelfahrt, wurde er im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses geehrt.
      Aus dem Krönungssaal des Aachener Rathauses berichtet BRF-Journalist Peter Thomas.

       

    • Edgar-Henri Cüpper holt Bronze bei Olympia

      Der Abschluss der Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal wird an Ostbelgiens Fernsehgeräten mit besonderem Interesse verfolgt: Edgar-Henri Cüpper gehört zur belgischen Springreiter-Equipe, die sich bei der letzten Entscheidung dieser olympischen Spiele am 1. August 1976, beim Preis der Nationen, für das Finale qualifizieren konnte. Frankreich und Deutschland machen den Kampf um Platz eins unter sich aus, Belgien landet überraschend auf dem dritten Platz. Bis heute ist Cüpper der einzige Ostbelgier, der Edelmetall bei Olympia gewonnen hat. In einer BRF-Reportage von 2005 blickt Reporter Michael Reul mit dem Springreiter auf seine Olympia-Teilnahme zurück.

    • Protest gegen die geplanten Gemeindefusionen

      In Belgien gibt es mehr als 2.300 Gemeinden, fast die Hälfte davon zählt weniger als 1.000 Einwohner. Innenminister Joseph Michel strebt belgienweit Gemeindefusionen an. Zum 1. Januar 1977 soll es nur noch 596 Kommunen im Land geben. Aus den 25 deutschsprachigen Altgemeinden sollen durch Fusion acht Großgemeinden werden. Wie überall im Land formiert sich auch in Ostbelgien heftiger Widerstand gegen die Pläne des Innenministers: Die meisten Gemeinden wollen ihre Unabhängigkeit beibehalten, nur die wenigsten Gemeinderäte sprechen sich für Fusionen aus. Die Regierung in Brüssel bleibt aber bei ihren Plänen. Nur eine kleine Änderung nimmt sie für Ostbelgien vor: Bütgenbach und Büllingen werden doch nicht fusioniert und es entstehen die neun aktuellen Kommunen im deutschen Sprachgebiet.

      BRF-Chefredakteur Peter Thomas befragte 1975 alle 25 Bürgermeister zu den Fusionsplänen und die Antworten sind – aus heutiger Sicht – sehr überraschend. Zu Wort kommen Alfons Renardy (Kettenis), Reiner Pankert (Eupen), Johann Huppertz (St. Vith), Joseph Königs (Rocherath), Hans Hamacher (Hergenrath), Hubert Sarlette (Amel), Franz Schumacher (Raeren), Anton Schmitz (Thommen), Christian Dollendorf (Reuland) und Heinrich Keutgen (Walhorn).

    • GrenzEcho wird 50 Jahre alt

      Als Eupen-Malmedy 1920 zu Belgien kam, gab es insgesamt fünf deutschsprachige Zeitungen in den Ostkantonen – alle mehr oder weniger kritisch Belgien gegenüber eingestellt. Weil General-Leutnant Herman Baltia nicht mit einem schnellen Gesinnungswandel rechnete, forderte er die Gründung einer pro-belgischen Zeitung in den Ostkantonen. So erschien am 4. Juni 1927 die erste Ausgabe des „Grenz-Echo“. In der Anfangszeit war die Zeitung mit dem Untertitel „Christliches Organ zur Förderung wirtschaftlicher Interessen der neubelgischen Gebiete“ versehen. 1929 wurde die Zeitung Eigentum der Katholischen Partei, von 1932 bis 1985 gehörte sie einem kirchennahen Verein in Verviers. Ende 1985 übernehmen die Geschäftsleute Alfred Küchenberg aus Eupen und Ernst Thommessen aus St. Vith die Leitung des Unternehmens. 1996 steigt der heutige Hauptaktionär, die Mediengruppe Rossel, ins Kapital ein.

      BRF-Journalist Hans Engels im Interview mit GrenzEcho-Chefredakteur Heinrich Toussaint

    • „Konzilpapst“ Paul VI. verstorben

      Ein Reformer auf dem Papstthron: Paul VI. modernisierte die katholische Kirche wie kaum ein anderer. Doch Kritiker reduzieren ihn oft auf sein Nein zur Empfängnisverhütung – und verspotteten ihn als "Pillen-Paule". Dabei fiel seine Wahl 1963 mitten in das größte Konzil der Kirchengeschichte. Ohne sich um das Amt gerissen zu haben, übernahm er die Herausforderung. Sein Weg prägte das Zweite Vatikanische Konzil maßgeblich und kaum ein Papst zuvor setzte so umfassende Reformen durch wie der Italiener Paul VI. in seiner 15-jährigen Amtszeit. 2018 wurde er heiliggesprochen.

       

    • Eröffnung des Sportzentrums Worriken

      Am 29. September 1979 wird das Worriken-Zentrum in Bütgenbach seiner Bestimmung übergeben. Belgienweit gilt die Sport- und Freizeitanlage damals als eine der schönsten ihrer Art. Das Areal entstand auf einer 25 Hektar großen Halbinsel am Stausee. Planungs- und Bauphase waren langwierig: Seit der umstrittenen Grundsteinlegung, die zunächst nur mit französischer Inschrift erfolgte, sind sieben Jahre vergangen. Die Diskussionen über das Bauvorhaben und seine Kosten werden intensiv geführt. Für die Kosten kamen der Staat und die Französische Kulturgemeinschaft auf. Für Verluste der Betreibergesellschaft mussten die Französische und die Deutsche Kulturgemeinschaft aufkommen, die später auch die Mehrzweckhalle sowie das Sportbad errichten sollte. Aus Protest gegen die Größe des Zentrums und vor den Folgekosten warnend blieb die Partei der Deutschsprachigen Belgier (PDB) der offiziellen Eröffnungsfeier fern. BRF-Reporter Hans Engels berichtet.

    • Deutsche oder deutschsprachige Gemeinschaft?

      Ein Thema erhitzt im Frühsommer 1980 die Gemüter in Ostbelgien: Im Rahmen der zweiten Staatsreform sollen aus den „Kulturgemeinschaften“ vollwertige Gliedstaaten mit neuen Zuständigkeiten und dem Namen „Gemeinschaft“ werden. Doch wie soll das deutsche Sprachgebiet künftig heißen? Deutsche Gemeinschaft – in Anlehnung an die bisherige "deutsche Kulturgemeinschaft"? Ein entsprechender Vorschlag von PDB-Mitglied Lorenz Paasch wird im Rat besagter Kulturgemeinschaft am 30. Juni 1980 heftig diskutiert. Den traditionellen Parteien ist der Name zu deutschlastig. Stattdessen einigt man sich auf die Bezeichnung "Deutschsprachige Gemeinschaft", der im Sondergesetz vom 8. August 1980 von der Abgeordnetenkammer in Brüssel verabschiedet wird.
      "Wie lautet Ihre Lieblingsbezeichnung für das Gebiet zwischen Kelmis und Ouren?", wollte der BRF u.a. von Lorenz Paasch (PDB), Alfred Evers (PFF), Walter Mölter (SP) und Albert Gehlen (CSP) wissen.

    • Mundart-Sendungen im BRF erhalten festen Sendeplatz am Sonntagmorgen

      Im April 1981 schafft der BRF einen strukturellen Sendeplatz für seine Mundart-Sendungen: Bis heute sind sie fester Bestandteil des BRF2-Programms am Sonntagmorgen. Die Heimathistoriker Leo Hermanns  (1931-2007) und Kurt Fagnoul (1928-2009) präsentieren wöchentlich neue Inhalte in plattdeutschen Dialekten aus dem Norden bzw. Süden Ostbelgiens. Das Sendeformat erfreut sich großer Beliebtheit – bis in die Gegenwart. Jeder Dialekt aus der Region kommt regelmäßig vor.

       

    • Grüne erstmals in Ostbelgien aktiv

      Ende der 1970er Jahre wächst das Umweltbewusstsein in Europa. Im Windschatten der Anti-Atombewegung entstehen die ersten grünen Parteien. So auch im französischsprachigen Belgien: Im März 1980 wird die Ecolo-Partei ("Écologistes confédérés pour l'organisation de luttes originales") gegründet, die schnell Mitstreiter in Ostbelgien findet. Bei der Kommunalwahl im Oktober 1982 treten erstmals grüne Listen an, unter anderem in St. Vith. Ein grüner Politiker der ersten Stunde ist Joseph Benker (1939-1998) aus St. Vith, der im Wahlkampf 1982 aktiv wird. Mit seiner Ecolo-Liste holt er knapp vier Prozent der Stimmen und verpasst den Einzug in den St. Vither Stadtrat. 1986 schafft er es in den Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft. 1991 wird er Senator.

       

    • Eröffnung BRF-Studio St. Vith

      Seit Ende der 1970er Jahre ist der BRF in Eupen präsent, doch nun wächst er weiter: Am 1. April 1983 wird das neue Studio in St. Vith (Malmedyer Straße 25) eröffnet – ein wichtiger Schritt, um noch näher an den Menschen in der Eifel zu sein. 1983 markiert zudem einen weiteren Meilenstein: Der BRF führt ein ganztägiges Radioprogramm ein und ist damit so nah und präsent wie nie zuvor bei seiner Hörerschaft. Nach 40 Jahren kann man sagen: Der BRF ist endlich vollständig bei den Menschen angekommen, für die er einst gegründet wurde. Der damalige BRF-Direktor Peter Moutschen blickt mit Freude auf die Studioeröffnung – und auf das Volltagsprogramm im Hörfunk.

       

    • BRF verleiht erste „Goldene Antenne“

      2.000 Gäste finden sich am 30. April 1983 in der Mehrzweckhalle in Kettenis ein, als der BRF erstmals zur Verleihung seiner "Goldenen Antenne"einlädt. Mit dabei sind Nicole, Karel Gott und Roland Kaiser – musikalisch begleitet von der BRT-Bigband. Bis 1993 gibt es insgesamt zehn erfolgreiche Ausgaben in Ostbelgien. Geehrt werden jeweils die bestplatzierten Künstler aus der BRF-Hitparade bzw. BRF-Schlagerparade. Von 2010 bis 2018 erfährt die Veranstaltung eine Neuauflage im Kulturzentrum Triangel in St. Vith, dann muss die Reihe nach insgesamt 19 Verleihungen aus Kostengründen eingestellt werden.
      Zu den bekanntesten Preisträgern der BRF-Antennen von 1983 bis 2018 gehören Nicole, Karel Gott, G.G. Anderson, Die Flippers, Claudia Jung, Andy Borg, Roland Kaiser, Monika Martin, Semino Rossi, Stefanie Hertel, Howard Carpendale, Tony Marshall, Klubb3 (u.a. Florian Silbereisen) sowie Peggy March.

    • DG erhält „Mini-Regierung“: Exekutive der Deutschsprachigen Gemeinschaft

      Gut zehn Jahre nach der Gründung des Rates der deutschen Kulturgemeinschaft wird am 30. Januar 1984 aus dem RdK der RDG, der Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft – mit eigener Dekretbefugnis. Das gilt als echter Meilenstein in Sachen Autonomieausbau Ostbelgiens. Schließlich kann die Deutschsprachige Gemeinschaft in ihren Zuständigkeitsbereichen jetzt eigene Gesetze verabschieden. Außerdem erhalten die deutschsprachigen Belgier an diesem Tag ihre erste, eigene Regierung. Sie heißt damals noch "Exekutive" und zählt drei Minister.

      Die feierliche Einsetzung des RDG überträgt der BRF live. Anlässlich des 40. Jahrestags der Vereidigung der ersten Minister blickte Stephan Pesch im Herbst 2023 mit BRF-Archivtönen auf die historische Sitzung zurück.

    • Papst Johannes Paul II. in Banneux

      Eine zehntägige Reise führt das Oberhaupt der Katholischen Kirche im Mai 1985 in die Benelux-Länder. Papst Johannes Paul II. besucht zunächst die Niederlande, dann Luxemburg und trifft schließlich am Abend des 16. Mai 1985 in Belgien ein. In Brüssel spricht er zunächst Grußworte an die belgische Bevölkerung – auch auf Deutsch. Seine Reise führt ihn u.a. nach Antwerpen, Ypern, Gent, Mechelen, Namur, Lüttich, Neu-Löwen und schließlich zum Abschlussgottesdienst am 21. Mai 1985 mit Hunderttausend Gläubigen im Wallfahrtsort Banneux im Osten Belgiens. Anschließend beendet er seine Benelux-Reise und fliegt vom Lütticher Flughafen Bierset zurück nach Rom.

      Grußworte von Papst Johannes-Paul II. in Belgien und Interview mit Kardinal Godfried Danneels über den Papst-Besuch in Belgien

    • Heysel-Katastrophe fordert 39 Tote

      Es sollte ein Bilderbuchfinale werden: der FC Liverpool gegen Juventus Turin im Endspiel des Europapokals der Landesmeister. Doch schon am Nachmittag des 29. Mai 1985 kommt es in der Brüsseler Innenstadt zu ersten Ausschreitungen zwischen den stark alkoholisierten Fans beider Mannschaften. Im "Block Z" des Brüsseler Heysel-Stadions bricht vor dem Europapokalendspiel eine Massenpanik aus, bei der 39 Menschen zu Tode kommen und mehr als 400 weitere verletzt werden. Das Heysel-Drama hat die Fußballwelt nachhaltig verändert.

    • Naturpark Hohes Venn-Eifel wird gestärkt

      Das Hohe Venn ist eine der faszinierendsten Landschaften der Ardennen und der Eifel – und zugleich die bekannteste Touristenattraktion Ostbelgiens. Schon 1957 stellte Belgien das Hohe Venn unter Naturschutz, wenige Jahre später gründeten die deutschen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz einen Naturpark auf deutscher Seite. 1971 entstand daraus die grenzüberschreitende Struktur "Naturpark Hohes Venn-Eifel", die am 16. März 1986 durch die Einsetzung gemeinsamer Gremien wie die beratende Kommission (Belgien) und die Verwaltungskommission für den Naturpark (Belgien und Deutschland) weiter gestärkt wird. Ein Symbol für Natur- und grenzübergreifende Zusammenarbeit gleichermaßen.

      Manfred Dahmen, Geschäftsführer des Naturparkzentrums Botrange, im BRF-Interview 1986

    • Ende einer Ära: BRF-Ratgebersendungen werden eingestellt

      Mit der Erweiterung der Sendezeit 1961 kamen viele neue Inhalte ins Radio: Der BRF führte seinerzeit zahlreiche Ratgebersendungen ein: unter anderem für Frauen, für Handwerker, für Landwirte und… für Briefmarkensammler. Ein Vierteljahrhundert lang prägten sie das Programmraster des Senders. Doch durch eine Programmreform 1986 mussten die Ratgebersendungen weichen: Die Themen sollten in die Morgen- beziehungsweise Unterhaltungssendungen eingeflochten werden. Am 30. September 1986 präsentierte Alice Grünebaum ihre letzte Frauensendung und beendete damit ihre 40-jährige Tätigkeit beim BRF.

    • Die Niermann-Affäre

      Mit einem Hörfunk-Beitrag im BRF beginnt am 21. August 1987 die sogenannte Niermann-Affäre. Die Partei der deutschsprachigen Belgier (PDB) erhält bereits seit den 1970er Jahren finanzielle Unterstützung von der deutschen Hermann-Niermann-Stiftung – ohne dies öffentlich zu machen. Als der PDB-Politiker Lorenz Paasch die St. Vither Lokalpolitik verlässt und Geschäftsführer der Stiftung wird, entbrennt eine politische Debatte. Der Grund: In der Stiftung mit Sitz in Düsseldorf gab es damals rechtsextreme, nationalistisch geprägte Mitglieder. Dies veranlasste den Journalisten Freddy Derwahl dazu, der PDB eine "Heim ins Reich"-Politik zu unterstellen. "Es wurde doch schon sehr gewagt spekuliert", erklärte Historiker Andreas Fickers Ende 2023 im BRF zum journalistischen Stil und der Berichterstattung.

    • Soll das geplante BRF-Funkhaus in Kelmis gebaut werden?

      Seit dem Umzug von Brüssel nach Eupen ist der BRF in drei Privathäusern an der Hoch- und der Herbesthaler Straße untergebracht. Der Rundfunk braucht dringend ein Funkhaus. Gemeinschaftsregierung und Stadt Eupen beraten seit Anfang der 1980er Jahre über ein gemeinsames Projekt in den Ettersten-Wiesen am Rotenberg: eine Stadthalle mit angegliedertem Funkhaus. Doch die Beratungen ziehen sich hin und die Stadtverantwortlichen in Eupen kommen mit ihren Planungen nicht voran. Da wittert die Gemeinde Kelmis eine Chance und versucht, den Bau des BRF-Funkhauses in die Göhlgemeinde zu locken. Bürgermeister Cornel Bauens und das BRF-Verwaltungsratsmitglied Henri Beckers aus Kelmis sprechen sich offen dafür aus. Heftige Kritik kommt unter anderem von Eupens Bürgermeister Fred Evers.

    • Aachener Volkszeitung stellt Ostbelgien-Ausgabe ein

      Ein Paukenschlag für die Verantwortlichen des GrenzEchos am Eupener Marktplatz: Am 8. März 1965 erscheint die Aachener Volkszeitung (AVZ) erstmals mit einer Ostbelgien-Seite. Der ehemalige GrenzEcho-Journalist Willy Timmermann wird der erste Verantwortliche der Ostbelgien-Ausgabe. Nicht nur in der Medienbranche war die Aufregung groß – auch politisch sorgte das neue Blatt für einigen Wirbel. Vor allem, weil ein deutscher Verlag in der belgischen Tagespresse aktiv wurde. Für die einen war die AVZ ein Kampfblatt der Partei der Deutschsprachigen Belgier (PDB), für die anderen war die neue Ausgabe ein Garant für mehr Pressefreiheit in Ostbelgien. An manchen Tagen sollen bis zu 3.500 Exemplare der AVZ Ostbelgien verkauft worden sein. Für die Verlagsleitung in Aachen war die Auflage letztendlich nicht ausreichend. Im November 1989 kam das Aus nach fast 25 Jahren. Daran erinnert Redakteur Timmermann im Gespräch mit BRF-Reporter Werner Barth.

    • Grenze plötzlich offen: Berliner Mauer gefallen

      Der 9. November 1989 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte: Der Fall der Berliner Mauer beendete die Teilung Deutschlands und symbolisierte das Ende des Kalten Krieges. Nach Jahrzehnten der Trennung öffneten sich plötzlich die Grenzen zwischen Ost und West. Bilder von jubelnden Menschen auf der Mauer gingen um die Welt – ein unvergessliches Zeugnis von Freiheit und Einheit. Was jahrzehntelang unvorstellbar schien, wurde an diesem historischen Tag Realität. Der Mauerfall bleibt bis heute ein Symbol für den friedlichen Zusammenbruch der Diktatur und den Beginn einer neuen Ära in Europa. BRF-Journalist Günther Pauls war in den Tagen der Grenzöffnung in Berlin und hat die Stimmung dieser historischen Tage eingefangen.

    • Ufo-Sichtungen im Eupener Land

      Am 29. November 1989 macht eine Ufo-Welle über Ostbelgien von sich reden. An jenem Mittwoch werden innerhalb weniger Stunden mehr als 125 Fälle von UFO-Sichtungen gemeldet – alle im Eupener Land. Unter den Zeugen: Zwei Gendarmen, die mit ihrem Streifenwagen unterwegs waren, als ihnen ein "sehr heller Lichtfleck" neben der Straße auffiel. Über die Beobachtungen der Eupener Gendarmen Heinrich Nicoll und Hubert von Montigny berichteten alle belgischen Medien. Obwohl die Zeugenberichte von vielen belächelt wurden und es viele Skeptiker gab, nahm die Belgische Gesellschaft für Weltraumphänomene (SOBEPS) Untersuchungen auf. Bis heute gibt es keine Erklärung für das rätselhafte Phänomen. Wenige Tage nach den Beobachtungen widmeten BRF-Reporter Peter Thomas und Sigrid Dollendorf dem Thema einen "Brennpunkt".

    • Königskrise wegen Liberalisierung der Abtreibung

      Eine außergewöhnliche Krise hält Belgien im Frühjahr 1990 in Atem: König Baudouin weigert sich, das vom Parlament am 30. März 1990 verabschiedete Abtreibungsgesetz zu unterschreiben. Frauen in sozialen Notlagen sollte damit gestattet werden, bis zur zwölften Schwangerschaftswoche eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Im Rahmen einer Sondersitzung von Kammer und Senat bittet das Staatsoberhaupt die Regierung per Brief, eine Lösung zu finden. Ein Ausweg aus dem Dilemma findet sich in Verfassungsartikel 82, demzufolge das Staatsoberhaupt vorübergehend seines Amtes enthoben werden kann, wenn es – so wörtlich – “regierungsunfähig” ist. Verfassungsrechtler sprechen von juristischer Spitzfindigkeit: König Baudouin legt sein Amt nieder, die Regierung unterschreibt das Gesetz und keine 36 Stunden später wird die Regierungsunfähigkeit des Königs für beendet erklärt. Das Gesetz tritt in Kraft und der streng gläubige König musste dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren.
      Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus: Der ostbelgische Abgeordnete Albert Gehlen (CSP) bringt Verständnis für König Baudouin auf, während der ostbelgische Senator Bernard Eicher (SP) den Vorgang überhaupt nicht nachvollziehen kann.

    • Vierte Region DG – einen Sommer lang

      Im Sommerloch 1991 werden die Ostkantone plötzlich Dauerthema in ganz Belgien. Auslöser war die Rede zum Nationalfeiertag von Malmedys Bürgermeister Robert Denis, der im Zuge der Debatte um die Autonomie der Deutschsprachigen Gemeinschaft angeregt hatte, eine “Vierte Region” im Land zu schaffen – gemeinsam mit der Stadt Malmedy und der Gemeinde Weismes, also dem Gebiet der alten Ostkantone entsprechend.
      Auch nach der Sommerpause wird das Thema heiß im Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft diskutiert – allen voran die CSP spricht sich dafür aus. Doch von der Euphorie der Sommertage war nicht mehr viel zu spüren. Die Reaktionen der Parteien – Mehrheit wie Opposition – fallen nun vorsichtiger aus.
      BRF-Journalist Luc Walpot im Gespräch mit Ministerpräsident Joseph Maraite (CSP) und Senator Fred Evers (PFF).

    • Belgier verlieren ihren geliebten König Baudouin

      Die Todesnachricht kommt völlig überraschend: Mit Bestürzung und Tränen reagieren die Menschen in Belgien auf die Nachricht vom Tod König Baudouins, die Premierminister Jean-Luc Dehaene am Abend des 31. Juli 1993 verkündet. Im Alter von 62 Jahren war Baudouin in seinem spanischen Feriendomizil in Motril einem Herzversagen erlegen.
      Hunderttausende sollten in den kommenden Tagen das Brüsseler Stadtschloss bestürmen, wo der König in einem Sarkophag ruht – darunter auch zahlreiche Ostbelgier. Zehntausende Menschen säumen den rund einen Kilometer langen Trauerzug vom Palast zur Kathedrale am 7. August 1993, dem Tag der Abschiedsfeier. Sie wollen ihrem geliebten König damit die letzte Ehre erweisen.

    • Erste regelmäßige Sendungen im BRF-Fernsehen

      Mit der wöchentlichen Sendung "Maskerade" beginnt für den BRF am 3. September 1993 der Einstieg ins TV-Zeitalter. Inhaltlich zeichnet die BRF-Redaktion für das Magazin verantwortlich. Die Fernsehtechnik stellen zunächst die RTBF Lüttich sowie das Medienzentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Ausgestrahlt wird die Sendung jeweils freitags im TV-Kanal des neuen Vervierser Regionalsenders “Télé Vesdre” (Vedia), mit dem der BRF bis heute eng verbunden ist. Fernsehmann der ersten Stunde und Moderator der ersten Sendung war der damalige BRF-Journalist Alexander Homann.

    • Großkundgebung gegen Atommüllendlager: „A.M.E.L. Nein“

      Am 4. September 1994 erlebte Ostbelgien eine Kundgebung, wie es sie seitdem nicht mehr gegeben hat. Bei einer Sternwanderung zogen bis zu 10.000 Teilnehmer in den Ommerscheider Wald bei Wereth. Unter dem Slogan "A.M.E.L. Nein" protestierten sie gegen die mögliche Ansiedlung eines Atommüllendlagers für schwachradioaktiven Abfall. Der Standort am "Steinkreuz" war einer von insgesamt 98 potentiellen Standorten für eine oberflächennahe Lagerung von schwachradioaktivem Abfall in Belgien – ausgewählt von den föderalen Behörden.

    • Tankstellen-Explosion in Eynatten – 16 Tote

      Es handelt sich um eines der tragischsten Unglücke in der Geschichte Ostbelgiens: Am späten Sonntagnachmittag des 18. Juni 1995 explodiert das Restaurant an der Autobahntankstelle von Eynatten. Der gesamte Komplex an der Aachener Straße brennt innerhalb weniger Minuten nieder. Die Rettungskräfte sind schnell zur Stelle, können aber nicht verhindern, dass am Katastrophenabend 16 Tote, darunter zwei Kinder, zu beklagen sind. Bis heute herrscht Unklarheit über die genaue Ursache der Explosion – allgemein wird von einer defekten Gasleitung ausgegangen. Das gesamte Land trauert mit den Familien der Opfer. Noch am Abend selbst macht sich König Albert II. vor Ort ein Bild der Lage.

       

    • Neues BRF-Funkhaus wird eröffnet

      Großer Bahnhof am Kehrweg in Eupen: Das neue BRF-Funkhaus wird am Sonntag, 1. Oktober 1995, von Tausenden Besuchern gestürmt. Die Hörer wollen den pagodenförmigen Neubau entdecken und sehen, wo und wie ihr Sender Radio macht und künftig Gäste empfangen wird. Zudem feiert der BRF feiert am Tag der Funkhaus-Eröffnung sein 50-jähriges Bestehen.
      Seit dem Umzug des BRF von Brüssel nach Eupen, Ende der 1970er Jahre, stellte sich die Frage nach einem eigenen Funkhaus. Zunächst visierten die Verantwortlichen von Gemeinschaftsregierung und Stadt Eupen einen gemeinsamen Bau samt Kulturhaus an. Die Planungen zogen sich aber über Jahre hin und wurden mehrmals verworfen. Im Mai 1990 fällt die grundsätzliche Entscheidung: Das neue “BRF-Zentrum” – so wurde das Funkhaus damals genannt – soll am Eupener Kehrweg gebaut werden, auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums. Am 8. Juni 1993 gibt der BRF-Verwaltungsrat grünes Licht für das Bauprojekt, am 20. Juli folgt die Finanzierungszusage der Regierung über 120 Millionen Franken (umgerechnet drei Millionen Euro). Die Grundsteinlegung erfolgte am 21. März 1994 durch Medienminister Karl-Heinz Lambertz und BRF-Direktor Hans Engels. Die Bau- und Einrichtungskosten betrugen am Ende knapp 175 Millionen Franken (umgerechnet 4,3 Millionen Euro).

       

    • Der Fall Dutroux und mehr als 300.000 Teilnehmer am „Weißen Marsch“

      Es ist eines der dunkelsten Kapitel der belgischen Kriminalgeschichte – der Fall Dutroux. Ein Fall, der nicht nur Belgien, sondern ganz Europa erschütterte. Marc Dutroux, ein verurteilter Sexualstraftäter, entführte, missbrauchte und ermordete mehrere junge Mädchen. Doch der Schock über seine Taten war nur ein Teil der Empörung. Was die Menschen in Belgien aber noch wütender machte, war das offensichtliche Versagen der Behörden. Hinweise wurden ignoriert und Ermittlungen verschleppt.
      Inmitten dieser Erschütterung kam es am 20. Oktober 1996 zu einer der größten Protestbewegungen in der belgischen Geschichte: dem "Weißen Marsch". Rund 300.000 Menschen – in Weiß gekleidet als Zeichen der Unschuld – gingen auf die Straßen von Brüssel. Sie forderten Gerechtigkeit für die Opfer und eine Reform von Polizei und Justiz. Es war ein Moment, der das ganze Land bewegte.

    • Der BRF im Internet: brf.be geht online

      Ende 1996 wagt der BRF den Sprung ins Internet. Die erste Webseite ist rudimentär: Es gibt lediglich ein paar allgemeine Informationen zum Rundfunk – aber (noch) keine Nachrichten. Bei der großen Programmreform, die zum 1. Oktober 1997 in Kraft tritt, geht es neben Neuerungen im Radio und Fernsehen erstmals auch um digitale Angebote. In der Pressemitteilung des BRF heißt es: "Im Oktober fällt zudem der Startschuß für den Teletext, der Service pur bieten wird: von Charts über Veranstaltungen bis hin zu Regionalnachrichten. Und schließlich sei versichert: Auch im Internet wird der BRF seine Präsenz verstärken."
      Ab 2001 sind die BRF-Radioprogramme im Internet und damit weltweit zu hören. 2004 wird die Redaktion um den Bereich "Online" erweitert.

    • Verhaftung von Dr. Joseph Schmitz

      Es ist ein echter Paukenschlag: Am Abend des 7. März 1997 wird Dr. Friedrich Joseph Schmitz –  genannt “Fridjof” – festgenommen. Der aus Eupen stammende Erste Generalanwalt in Lüttich galt lange Zeit als graue Eminenz und mächtigster Schattenpolitiker Ostbelgiens. Seine Machenschaften werden im Zuge des Dutroux-Skandals bekannt, der Missstände in der belgischen Justiz aufdeckte. Zunächst geht es um einen Spendengeldskandal. Doch schnell kommen schwere Korruptionsvorwürfe in Zusammenhang mit einem Fall von illegaler Giftmülllagerung hinzu, in dem die befreundeten Unternehmer Falkenberg aus Kettenis verwickelt sind.
      Am 19. Februar 2001 wird Schmitz zu fünf Jahren Haft sowie einer hohen Geldstrafe verurteilt. Das Gericht sprach ihn schuldig wegen Fälschung, Betrug, Bestechlichkeit, Hehlerei und Verletzung des Berufsgeheimnisses.

    • Erstes Windrad in Ostbelgien geht in Hünningen ans Netz

      In Hünningen bei St. Vith wird am 7. Juni 1998 Belgiens größte private Windkraftanlage und die erste überhaupt in der Wallonie in Betrieb genommen. Das Windrad hat eine Gesamthöhe von 100 Metern und soll etwa 300 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Betrieben wird das Windrad am "Emmelserberg" von der Genossenschaft "Energie 2030".  Ihre Motivation bestand darin, die Idee einer umweltschonenden Energiegewinnung auch praktisch umzusetzen. Die Genossenschaft zählt inzwischen mehr als 500 Anteilseigner und ihr Sprecher Patrick Kelleter kann im Interview mit BRF-Journalist Guido Arimont Vollzug melden: So sind dann auch viele Augen des Landes 1998 auf Ostbelgien gerichtet.

    • Sendestart für 100,5 DAS HITRADIO

      Ein Neuling in der ostbelgischen Medienlandschaft geht am 19. Oktober 1998 auf Sendung: 100,5 DAS HITRADIO. Ein privates Hörfunkprogramm, das vom BRF-Funkhaus in Eupen aus den deutschen Markt erobern soll. Aktionäre der Betriebsgesellschaft “Radio 3000” sind die neugegründete “BRF Media AG” sowie “Radio Salü”, ein Privatsender aus dem Saarland, der damals seit rund zehn Jahren auch grenzüberschreitend nach Lothringen in Frankreich sendet. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten steigt die Deutschsprachige Gemeinschaft 2009 ins Kapital der Gesellschaft ein: Der BRF zieht sich vollständig zurück; aus der “BRF Media AG” wird die “Proma AG”, die bis heute zu den Hauptaktionären von RegioMedien gehört – der Betriebsgesellschaft von 100,5 DAS HITRADIO.

       

    • Politischer Wechsel auf allen Ebenen – auch in Eupen

      1999 erschüttert die Dioxin-Krise Belgien – ein Skandal um verunreinigtes Tierfutter, der massive Folgen für die Lebensmittelbranche und die Regierung hatte. Das Vertrauen in die Politik bricht ein und bei den Wahlen am 13. Juni 1999 führt dies zu einem historischen Machtwechsel: Die Christdemokraten werden nach Jahrzehnten Regierungsverantwortung in die Opposition verbannt. In Ostbelgien bleibt die CSP zwar stärkste Kraft, muss künftig aber auch die Oppositionsbank drücken. Den "Schrei nach Erneuerung" gibt es nicht nur in Brüssel und Namur, sondern auch in Eupen. Das neue Dreierbündnis aus Sozialisten (SP), Liberalen (PFF) und Grünen (Ecolo) unterzeichnet am 28. Juni 1999 den Koalitionsvertrag. Neuer Ministerpräsident ist der bisherige Gemeinschaftsminister Karl-Heinz Lambertz. Amtsvorgänger Joseph Maraite (CSP) ist stocksauer über die Art und Weise der Veränderung.

    • Eröffnung des Eupener Shoppingcenters ATC

      Mit großem Tamtam wird am ersten April-Wochenende 2000 das neue Einkaufszentrum "ATC"  (August-Tonnar-Center) am Eupener Werthplatz eröffnet: Mehr als 50 Geschäfte, darunter große Bekleidungsketten, haben sich auf mehreren Stockwerken niedergelassen. Verbunden werden sie durch “Eupens erste Rolltreppen”, wie der damalige Bürgermeister Fred Evers in seiner Eröffnungsrede überschwänglich erklärte. Auch mehrere Kinosäle sollten in dem Komplex entstehen. Dazu kam es jedoch nie. Schnell schlossen die ersten Läden. 2004 erfolgte eine Wiederbelebung und die Umbenennung in “Eupen Plaza”. Mittlerweile ist ein Kulturbetrieb im Gebäude untergebracht. Geschäfte gibt es fast keine mehr. Davon war bei der Eröffnung nichts zu spüren...

    • „Affäre Horn“

      Der Ausbau der DG-Außenstelle in Brüssel steht unter einem schlechten Stern: Am 19. September 2002 gerät die Regierung der DG in einen politischen Skandal: Der BRF deckt die Verbindungen von Jörg Horn zu rechtsextremen Kreisen auf. Der 26-Jährige aus Koblenz war mit dem Aufbau der Brüsseler Vertretung betraut. Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz hatte Horn zunächst begeistert unterstützt. Doch nach dem BRF-Beitrag gerät Lambertz unter Druck. Er attackierte den Sender scharf, bevor er schließlich nach öffentlicher Kritik einlenkt. Anfang Oktober 2002 wird Horn entlassen.

    • Neues Verwaltungsgebäude für das Ministerium der DG

      Mit den neuen Zuständigkeiten für die Deutschsprachige Gemeinschaft kamen auch neue Mitarbeiter und Büros. Auf insgesamt 15 Standorte in Eupen ist das Ministerium Ende der 1990er Jahre verteilt. 1997 beginnen die Planungen für den Bau eines zentralen Verwaltungsgebäudes in der Eupener Gospertstraße – in direkter Nähe zum ehemaligen Gerichtsgebäude, das ebenfalls in das ursprüngliche Bauvorhaben integriert werden sollte. Kostenpunkt: elf Millionen Euro. Der Neubau umfasst knapp 10.000 Quadratmeter Nutzfläche: Fast alle Mitarbeiter des Ministeriums sind jetzt unter einem Dach vereint. Der Umzug erfolgt im Frühsommer 2003.
      Am Wochenende vom 14. September 2003 öffnet die DG-Verwaltung die Türen ihres neuen Gebäudes für die Öffentlichkeit. Zahlreiche Besucher sind vor Ort und der BRF meldet sich live im Radioprogramm. Zu Wort kommen Besucher, Mitarbeiter und Generalsekretär Carl Hellebrandt.

       

    • Isabelle Weykmans wird erste weibliche DG-Ministerin

      Bereits vor der Wahl 2004 steht fest: Die neue Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft braucht aufgrund einer entsprechenden Quotenregelung mindestens eine Frau. Am Wahlabend des 13. Juni steht fest: Die bisherige Regenbogenkoalition (SP, PFF und Ecolo) hat keine Mehrheit mehr. Die CSP hofft auf eine Rückkehr an die Macht und liebäugelt bereits mit den Liberalen. Doch zehn Tage nach der Wahl geben SP, PFF und PJU-PDB bekannt, dass sie Koalitionsverhandlungen führen. Am 2. Juli steht das neue Dreierbündnis. Für Aufregung sorgt die Tatsache, dass die neue DG-Regierung erstmals aus vier Ministern, darunter eine Ministerin, besteht. Isabelle Weykmans (PFF), zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 24 Jahre alt, erhält die Zuständigkeitsbereiche Kultur, Jugend, Sport und Medien und wird damit zur jüngsten Ministerin Europas. Erstmals als Minister dabei ist auch der heutige Ministerpräsident Oliver Paasch.
      In ihrem ersten Radio-Interview muss sich Isabelle Weykmans kritischen Fragen stellen: Ist ein vierter Minister wirklich nötig? Und: Wäre sie dabei, wenn sie keine Frau wäre?

    • Eine „Autonome“ Hochschule

      2005 entsteht nach langer, auch politischer Vorarbeit in Eupen die Autonome Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Ihr Zustandekommen bezeichnen Kenner des belgischen Bildungswesens als historisch. Denn es handelt sich um den Zusammenschluss von Bildungseinrichtungen aus verschiedener Trägerschaft: Die "Krankenpflegeschule" und die "Pädagogische Hochschule Pater Damian" waren bisher in freier bzw. konfessioneller Trägerschaft – und die "Pädagogische Hochschule" in staatlich-gemeinschaftlicher Trägerschaft. "Autonom" ist die neue Bildungsstätte, weil die neu entstandene Einrichtung in eine eigene, von Kirche oder Staat unabhängige Trägerschaft kommt.

       

    • „Dies ist eine Fiktion“: Bye, bye Belgium

      Am 13. Dezember 2006 erlebte Belgien ein außergewöhnliches Fernsehereignis. In einer Live-Sendung der RTBF wurde verkündet, dass Flandern einseitig seine Unabhängigkeit erklärt habe – und Belgien damit aufhöre zu existieren. Die täuschend echt inszenierte Nachrichtensendung schockierte Hunderttausende Zuschauer. Reporter berichteten live von den Straßen, Politiker reagierten fassungslos, Bürger zeigten sich erschüttert.
      Erst später stellte sich heraus: Es handelte sich um eine inszenierte Fiktion mit dem Titel "Bye Bye Belgium". Ein Experiment, das die Zuschauer bewusst täuschen sollte, um die Debatte über die Zukunft des Landes anzustoßen. Das Echo war enorm: Empörung, Diskussionen und ein neues Bewusstsein für die Fragilität des belgischen Staatsgefüges. Noch heute gilt die Sendung als eines der umstrittensten und eindrucksvollsten Beispiele für die Macht des linearen Fernsehens.

       

    • Eupen ist Etappen-Ziel der Benelux-Tour

      Die "Eneco Tour" macht 2007 Halt in Eupen und bringt internationalen Radsport auf höchstem Niveau in die Region. Das Etappenrennen, das durch Belgien und die Niederlande führt, gilt als wichtiger Teil der UCI WorldTour und zieht zahlreiche Profifahrer an.
      Die erste Etappe von Waremme nach Eupen wird nach knapp 180 Kilometern an der Frankendelle entschieden. Tagessieger wurde der belgische Radprofi Nick Nuyens.
      Der Schlussteil der Etappe führte quer durch Eupen: Von der Malmedyer Straße aus wird die Steigung zum Kehrweg ein erstes Mal bewältigt. Nach einem 15 Kilometer langen Rundkurs durch die Innenstadt und das Waldgebiet auf Schönefeld erfolgt die Zielankunft.

    • Vennbahnradweg sorgt überraschend für Schlagzeilen

      Mit der Eröffnung des ersten Teilstücks des Vennbahnradwegs im Jahr 2002 wurde eines der beeindruckendsten grenzüberschreitenden Radwegeprojekte Europas Wirklichkeit. Auf der stillgelegten Bahntrasse der ehemaligen Vennbahn entstand eine einzigartige Route, die sich bei ihrer Fertigstellung 2013 über rund 125 Kilometer erstreckt und Belgien, Deutschland und Luxemburg verbindet.
      Doch am 9. Januar 2008 sorgt das Vorzeigeprojekt in Brüssel und Berlin plötzlich für Schlagzeilen: Der beigeordnete Bezirkskommissar Marcel Lejoly äußert Bedenken und warnt vor internationalen Auswirkungen. Hintergrund sind die im Versailler Vertrag von 1920 geregelten Besitz- und Territorialverhältnisse:  Die Gleisanlagen gehören Belgien – auf deutschem Hoheitsgebiet. Was passiert, wenn man plötzlich die Gleisanlagen abbaut? Am Nachmittag des 10. Januar 2008 kommt Entwarnung: Die Außenministerien in Brüssel und Berlin machen klar, dass beide Länder am bisherigen Grenzverlauf festhalten und Belgien seine Enklaven in Deutschland behält.

    • „Triangel“ eingeweiht: St. Vith hat ein Kultur- und Veranstaltungszentrum

      Mit der Eröffnung des “Triangel” am 16. September 2009 erhält St. Vith ein modernes und vielseitiges Kultur- und Veranstaltungszentrum, das neue Maßstäbe für die Region setzt. Nach jahrelanger Planung entstand ein Ort, der Kunst, Musik, Theater und Konferenzen vereint und gleichzeitig Raum für Begegnung und Kreativität bietet. Kostenpunkt: 7,8 Millionen Euro.
      Das Triangel besticht nicht nur durch seine architektonische Gestaltung, sondern auch durch seine vielseitige Nutzung. Mit einem großen Veranstaltungssaal, modernen Tagungsräumen und erstklassiger technischer Ausstattung ist es ein Magnet für Künstler, Kulturschaffende und Veranstalter aus dem gesamten Eifelraum.
      Ein Reporter-Team des BRF hat kurz vor der Eröffnung vorbeigeschaut und war bei den letzten Vorbereitungen dabei.

    • Umzug des Parlaments ins Sanatorium: heftiger Widerstand wegen Kostenexplosion

      Der geplante Umzug des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft ins Eupener Sanatorium ist und bleibt ein Dauerbrennerthema im Herbst 2009. Es droht eine gewaltige Kostenexplosion: Statt der ursprünglich angesetzten elf Millionen Euro droht das Großprojekt mehr als das Doppelte zu kosten. Mehrheit und Opposition ziehen die Reißleine und führen heftige Auseinandersetzungen. So auch während einer Live-Sendung am 8. Dezember 2009 im BRF Fernsehen. Am Ende wird alles umgeplant und die Kosten werden auf 17 Millionen Euro gedeckelt.

    • Gasexplosion in Lüttich fordert 14 Todesopfer

      In der Nacht auf den 27. Januar 2010 erschüttern die Explosion und der Zusammensturz eines mehrstöckigen Hauses in der Rue Léopold die Altstadt von Lüttich. 14 Menschen verlieren ihr Leben, darunter der 22-jährige Andy Terren aus Galhausen. Ermittelt wird gegen neun Personen und zwei Körperschaften. Doch die juristische Aufarbeitung nimmt viel Zeit in Anspruch. Erst zehn Jahre nach der Katastrophe werden sich der Eigentümer, zwei Bedienstete der Stadt und die Feuerwehr wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung verantworten müssen.

    • AS Eupen steigt erstmals in die 1. Division auf

      Tosender Jubel am Kehrweg: Am 25. Mai 2010 gelingt der AS Eupen erstmals der Aufstieg in die 1. Liga. Durch einen 2:1-Sieg gegen RAEC Mons im vorletzten Spiel der Aufstiegsrunde schaffen die Schwarz-Weißen unter dem damaligen Trainer Danny Ost den sensationellen Aufstieg ins Fußball-Oberhaus.
      Die 4.500 Zuschauer im Stadion lassen direkt nach dem Abpfiff eine Riesenparty steigen, inklusive improvisierter Meisterfeier mit Autokorso und Jubel vom Eupener Rathaus-Balkon vor Tausenden Fans.

    • Großbrand im Hohen Venn

      Ostermontag kommt es im Hohen Venn zu einem verheerenden Brand. Das Feuer wütet auf einer Fläche von 1.000 Hektar – das entspricht einer Fläche von gut 1.500 Fußballfeldern. Und das Feuer rückt bedingt durch die heftigen Winde immer bedrohlicher auf die Eupener Unterstadt zu. Mehr als 300 Feuerwehrleute aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden sowie Einsatzkräfte der Forstverwaltung, des Zivilschutzes und der Armee werden eingesetzt, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Das gelingt erst nach einigen Tagen. Mehrere BRF-Teams waren sofort zur Stelle und haben beeindruckende Bilder produziert.

    • Finanzkrise im BRF: Der Sender muss vier Mitarbeiter entlassen

      Zu einer der größten Krisen in der BRF-Geschichte kommt es im Sommer 2012: Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt steuert für das laufende Haushaltsjahr auf ein Defizit von 500.000 Euro zu. Der Verwaltungsrat und der neue Direktor, Toni Wimmer, ziehen die Reißleine: Sie verabschieden ein drastisches Sparpaket, vier Mitarbeiter werden betriebsbedingt gekündigt, sechs weitere Mitarbeiter werden in Frührente geschickt. Das Thema wird in der Presse und im Parlament heiß diskutiert. Ein parlamentarischer Ausschuss sucht sogar nach Ursachen für das Desaster. Im April 2013 wird der Abschlussbericht im Parlament vorgelegt. In der Folge stellt sich der BRF komplett neu auf.

    • Aloys Jousten feiert Abschiedsgottesdienst als Bischof von Lüttich

      Bischof Aloys Jousten (1937-2021) feiert in der Kathedrale von Lüttich einen Abschiedsgottesdienst. Zwölf Jahre lang war der geborene Eibertinger Bischof von Lüttich gewesen. Immer wieder hat er in seiner Amtszeit den zweisprachigen Charakter der Diözese hervorgehoben. Viele Gläubige aus der Provinz Lüttich und Ostbelgien waren nach Lüttich gekommen, um dem Bischof zu danken.

    • Neue Parlamentsgebäude im ehemaligen Sanatorium wird eröffnet

      In Eupen ist das neue Parlamentsgebäude eingeweiht worden. Bei der Feier anwesend waren alle Mitarbeiter der Verwaltung und der Fraktionen, die Abgeordneten, die Regierung und die am Umbau beteiligten Unternehmen und Handwerker. Von der Grundsatzentscheidung 2001 bis zur Fertigstellung war das Großprojekt regelmäßig heftig diskutiert worden.

    • Computerpanne: Keine Ergebnisse am Wahlabend

      Am 25. Mai 2014 wird unter anderem das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft neugewählt. Wie bereits seit 1994 wird elektronisch gewählt, doch die Wahlcomputer sind in die Jahre gekommen. Die Ergebnisse einzelner Wahlbüros können nicht ans Innenministerium übermittelt werden. Statt Resultate gibt es am Wahlabend Frust und Unverständnis. Der Leiter des Hauptwahlvorstands, der Eupener Gerichtspräsident Rolf Lennertz, spricht im BRF-Interview von einem Super-GAU. Das offizielle Ergebnis konnte übrigens erst am Folgetag um kurz nach 19 Uhr verkündet werden.

    • Flüchtlingskrise – auch in Ostbelgien

      Das Jahr 2015 geht als Jahr der Flüchtlings- und Migrationskrise in die Geschichte ein. Insbesondere aus den Bürgerkriegsländern Syrien, Afghanistan und Irak strömen die Menschen in die EU und suchen nach Schutz. Vor allem im Herbst steigen die Asylverfahren sprunghaft an – Belgien verzeichnet doppelt so viele Anfragen wie im Vorjahr. In Ostbelgien leben inzwischen 1.000 Asylbewerber. Doch wie viele Flüchtlinge verträgt das kleine Gebiet überhaupt? Das Thema wird hitzig diskutiert – auch bei einer Gesprächsrunde mit Experten im BRF-Funkhaus.

    • Terroranschläge von Brüssel

      Es ist einer der schwärzesten Tage in der Geschichte Belgiens: Islamistische Terroranschläge erschüttern die Hauptstadt Brüssel. Bei den schweren Explosionen am Flughafen Zaventem und in der Metrostation Maelbeek werden insgesamt 35 Menschen getötet und mehr als 340 verletzt. Schock und Trauer sitzen tief – auch in Ostbelgien. Im BRF-Blickpunkt fassen wir den Stand der Dinge am Tag der Geschehnisse zusammen.

    • Proteste gegen Atomkraftwerk Tihange

      50.000 Atomkraftgegner bilden eine Menschenkette von Tihange bis Aachen und fordern das sofortige Abschalten des umstrittenen Kernreaktors Tihange 2. Die Proteste gegen die Kernenergie gewinnen an Dynamik, vor allem in der Grenzregion. Wem soll man glauben? Gibt es Wege aus dem Dilemma? "Risiko Kernenergie: Gespaltene Ansichten" – der BRF-Film von Chantal Delhez und Rudi Schroeder.

    • Eröffnung des neuen „Wetzlarbads“ in Eupen

      Gut sechs Jahre nach der Schließung des historischen "Wetzlarbads" wird das neue Frei- und Hallenbad in Eupen eröffnet. Mehr als 10 Millionen Euro haben Gebäude und Technik gekostet. Betrieben wird das "Wetzlarbad" von der Firma Lago. Die ersten Schwimmer haben das neue Bad im Eupener Ortsteil Hütte getestet. Als Erste ins Wasser durften eine Reihe BRF-Gewinner. Insgesamt zählte das neue Schwimmbad am Eröffnungswochenende mehr als 1.000 Besucher.

       

    • 100 Jahre Ostbelgien

      Am 10. Januar 1919 tritt der Versailler Vertrag in Kraft, damit wird Belgien infolge des Ersten Weltkriegs ein Stückchen größer: Die ehemals preußischen Gebiete Eupen-Malmedy sowie Preußisch- und Neutral-Moresnet werden nach einer umstrittenen Volksbefragung im Jahr 1920 dem Königreich Belgien angegliedert. 100 Jahre später wird im Parlament in Eupen zurückgeblickt – in Anwesenheit von König Philippe.

    • Corona-Pandemie: Lockdown in Belgien

      Anfang März 2020 wird die erste Corona-Infektion in Belgien bekannt. Von da an war nichts mehr wie es war. Masken, Abstandsregeln und Lockdowns: Das neuartige Virus greift wie im Rest der Welt auch hierzulande um sich, die Behörden sind ratlos und ergreifen drastische Maßnahmen. Dazu gehört eine Ausgangssperre. Roger Pint aus dem Brüsseler BRF-Studio erstellte an diesem ersten Lockdown-Tag folgenden Beitrag.

       

    • Ein Besuch auf der Covid-Station

      Seit Wochen begegnen uns Zahlen und Statistiken rund um das Coronavirus. Wenn dann von den Pflegeheimen die Rede ist, gibt es meistens nichts Gutes zu berichten: steigende Sterberaten, isolierte Bewohner, überlastete Pfleger und trauernde Angehörige. Doch bei all dem Leid muss das Leben weitergehen – auch in den Seniorenheimen. Ein BRF-Team besuchte die Covid-Station im Alten- und Pflegeheim St. Joseph in Eupen.

    • Flutkatastrophe – auch in der Eupener Unterstadt

      Unvorstellbare Wassermassen lösen in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 eine Jahrhundertkatastrophe aus. Besonders betroffen war unter anderem die Eupener Unterstadt. Komplette Straßen wurden überflutet, Brücken zerstört, Häuser schwer beschädigt und Hunderte Menschen verloren ihr Zuhause. In einer Sondersendung blickt der BRF auf die Flut zurück, berichtet über Schäden sowie den Wiederaufbau und spricht mit Betroffenen und Helfern.

    • Krieg in der Ukraine – Ostbelgier sammeln für Bevölkerung

      Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine herrscht Krieg in Europa. Am meisten leiden die Bewohner unter den Bedingungen. Jede Hilfe wird gebraucht. Auch Menschen aus Ostbelgien helfen und sammeln für die Ukraine. Eine zentrale Anlaufstelle ist in den ersten Kriegstagen ein Unternehmen in Bütgenbach.

    • Ukrainische Flüchtlinge werden in Worriken aufgefangen

      Viele Menschen flüchten vor dem Krieg in der Ukraine. Bereits zu Beginn des Krieges wurden die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine im Auffangzentrum Worriken untergebracht. Ankommen – das bedeutete im Frühjahr 2022 zuallererst eine Reihe von Behördengängen erledigen. Inzwischen zeigt sich, dass der ein oder andere schon besser Fuß gefasst hat.

    • Karl-Heinz Lambertz beendet seine politische Karriere

      Eine politische Ära geht zu Ende: Nach mehr als 40 Jahren verlässt Karl-Heinz Lambertz die DG-Politik. Wie kein anderer hat er das politische Leben seiner Heimat in den vergangenen Jahrzehnten geprägt: zunächst ab 1981 als Abgeordneter im damaligen Rat der deutschen Kulturgemeinschaft (RdK). Von 1990 an war er Gemeinschaftsminister, von 1999 bis 2014 dann Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Außerdem: Gemeinschaftssenator, Parlamentspräsident und Vorsitzender des Europäischen Ausschusses der Regionen.

       

       

    • DAB+ in Ostbelgien

      Bereits seit 2019 sind die BRF-Hörfunkprogramme in weiten Teilen Belgiens im Digitalradio DAB+ zu empfangen – über das Sendernetz der RTBF. Nun betreibt der BRF ein eigenes Digitalradionetz in Ostbelgien und bietet rauschfreien Empfang. Mit dabei sind auch vier ostbelgische Privatsender, die über die Infrastruktur des öffentlich-rechtlichen BRF ausgestrahlt werden.

    • 50 Jahre Autonomie der deutschsprachigen Belgier

      Ein halbes Jahrhundert nach der Einsetzung des Rats der deutschen Kulturgemeinschaft blickt das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft zurück auf seine Entstehungsgeschichte.

      Prägende Figuren der ostbelgischen Autonomie blicken zurück

      Aus Anlass des runden Autonomie-Jubiläums sprach BRF-Chefredakteur Stephan Pesch mit Pionieren der ostbelgischen Autonomie, darunter Lorenz Paasch, Bernd Gentges, Albert Gehlen, Gerhard Palm und Mathieu Grosch. Für die achtteilige Hörfunk- und Onlineserie erhielt Pesch im Mai 2024 den Belfius-Pressepreis.

    • Neue DG-Regierung beschließt Sparmaßnahmen

      Die neue DG-Regierung aus ProDG, CSP und PFF ist noch nicht lange im Amt, da muss sie weitreichende Sparmaßnahmen beschließen. “Anders geht es nicht”, erklärt Ministerpräsident Oliver Paasch im Parlament. In den Jahren 2025 und 2026 sollen die laufenden Ausgaben rekurrent um 15 Millionen Euro gesenkt werden. Auch das Personal im Öffentlichen Dienst, inklusive Unterrichtswesen, muss sparen: 4,5 Millionen Euro.

    • Thierry Neuville ist Rallye-Weltmeister

      Die WM-Saison Nummer 13 hat Thierry Neuville den langersehnten Titel gebracht: Beim letzten Saisonlauf in Japan setzt er sich gemeinsam mit Martijn Wydaeghe die Krone auf und schreibt belgische Motorsport-Geschichte. Der frischgebackene Weltmeister aus St. Vith und seine Familie können ihr Glück kaum fassen...[

    • 80 Jahre Ardennenoffensive: Zahlreiche Zeitzeugenberichte im BRF-Archiv

      Der 16. Dezember 1944 hat sich in das Gedächtnis vieler Ostbelgier eingebrannt. Damals startete die Ardennenoffensive mit über 1.500 Toten und unzähligen Verletzten – allein auf dem Gebiet der fünf Eifelgemeinden. Es ist das letzte Aufbäumen der Nationalsozialisten, der verzweifelte Versuch, durch die Ardennen Richtung Antwerpen vorzudringen. Den Alliierten gelingt es schließlich, das Vorhaben zu stoppen. Doch der Zweite Weltkrieg war plötzlich ganz nah, die Bevölkerung lebte mitten im Schlachtfeld. Im BRF-Archiv befinden sich zahlreiche Zeitzeugenberichte.